Mittels einer 3D Vermessung der Körperstatik werden Fehlhaltungen festgestellt, die meist eine Ursache für Rückenschmerzen u. ä. Beschwerden sind. Mithilfe von indviduell angefertigten, sensomotorischen Einlagen können dann Fehlhaltungen korrigiert - und so die damit einhergehenden Beschwerden gelindert werden.
Immer mehr Menschen leiden unter Rückenschmerzen. Die täglichen Belastungen führen dazu, dass heute bereits 70% der erwachsenen Deutschen über haltungsbedingte Beschwerden klagen – Tendenz steigend.
Als eine der Hauptursachen gelten Fehlhaltungen, die meist funktionell bedingt sind, d.h. ihre Ursachen in muskulären Dysbalancen bzw. Ungleichgewichten haben.
Funktionelle Beschwerden können sich in vielerlei Formen darstellen und reichen von Rückenschmerzen, allgemeinen Verspannungsschmerzen, Fußschmerzen wie z.B. dem Fersensporn, bis hin zu komplexen Skoliosen der Wirbelsäule. Diese Art der Schmerzen haben ihre Ursache meist in muskulär bedingten Veränderungen der Körperstatik und werden hervorgerufen durch die Lebensumstände und Alltagsbelastungen denen der menschliche Körper in der heutigen Zeit ausgesetzt ist. Durch einseitige körperliche Tätigkeiten, vieles Sitzen durch Bürotätigkeit und einen Mangel an Bewegung, kommt es zu Abschwächungen der Haltemuskulatur und in der Folge zu Fehlhaltungen. Zusätzlich zu dem Problem der mangelnden Bewegung als Ausgleich kommt das Tragen von falschem Schuhwerk und die allgemeine Vernachlässigung der Fußstatik bei jeglicher Art von orthopädischen Beschwerden.
Mit sensomotorischen Einlagen kann eine wirkungsvolle Korrektur der Fehlhaltung erreicht werden, um so die genannten Schmerzen effektiv und dauerhaft zu reduzieren. Dabei spielen die Füße eine bedeutende Rolle für eine richtige und damit gesunde Körperhaltung. Bereits in den 1970-er Jahren haben die Wissenschaftler Dr. med. Giuseppe Bortolin (Facharzt für Chirurgie in Italien) und Dr. Rene J. Bourdiol (Neurologe aus Frankreich) die Zusammenhänge der Fußstatik mit der gesamten Körperhaltung genau untersucht. Sie fanden heraus, wie durch Druckveränderungen an den Fußsohlen Einfluss auf das senso-motorische System und so auf die Muskelketten und den damit verbundenen Sehnen u. Bändern ausgeübt werden kann. Die dafür zuständigen Sinnesorgane sind die Propriozeptoren. Durch den Druck an der richtigen Stelle wird ein körpereigener Reflex ausgelöst, der Muskelspannungen im gesamten Körper sehr gezielt verändert und somit funktionelle Fehlhaltungen „schrittweise“ korrigiert. Der ausgelöste Reflex ist ähnlich dem Patellasehnenreflex. Er wirkt dauerhaft, d.h. ist nicht ermüdbar, er verläuft äußerst schnell und ist für die Person nicht willentlich beeinflußbar.
Die sensomotorische oder auch propriozeptive Einlagenversorgung nutzt diese Erkenntnisse. Voraussetzung ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise, denn sensomotorische Einlagen können nur dann sinnvoll und therapeutisch wirken, wenn alle funktionellen Dysbalancen des kompletten Bewegungsapparates richtig erkannt und interpretiert werden. Dazu werden neben einer manuellen Untersuchung verstärkt 3-D Messverfahren für die genaue Überprüfung der Körperstatik eingesetzt.
Ausgehend von den Untersuchungsergebnissen werden kleine Elemente (max. 3 mm hoch) an genau definierten Punkten unter der Fußsohle platziert, um auf die neurosehnen- bzw. die neuromuskulären Rezeptoren einzuwirken und damit den gewünschten Reflex auszulösen. Die Muskelspannungen im gesamten Körper werden sofort verändert, Schmerzpunkte lassen nach und funktionelle Fehlhaltungen werden korrigiert. Die Elemente werden in dünne Einlagen eingearbeitet und an die Füße angepasst. Da sensomotorische Einlagen einen therapeutischen Effekt haben, werden die körperstatischen Veränderungen im Rahmen von Nachkontrollen überprüft. Dies gewährleistet eine optimale Versorgung.
Die Versorgung mit sensomotorischen Einlagen kann als ein therapeutisch wirkendes Hilfsmittel angesehen werden. Es ersetzt gemeinhin nicht den Besuch beim Arzt. Im Gegenteil, ist eine Zusammenarbeit mit Medizinern und Therapeuten empfehlenswert.